Kloster-Brauerei Pröpsting Hamm Westfalen
Die Brauerei
Die Kloster-Brauerei Pröpsting war eine Brauerei an der Oststraße in Hamm.
Sie trug ihren Namen nach dem Franziskaner-Kloster und wurde 1971 von der
Brauerei Isenbeck in Hamm aufgekauft. Es spricht einiges dafür, dass die
Kloster-Brauerei aus einer schon wesentlich länger bestehenden Braustätte
des Franziskanerklosters entstanden ist. Noch heute erinnern Straßennamen
wie z.B. die Franziskanerstraße oder die Brüderstraße an dieses bedeutende
Stück Hammer Stadtgeschichte.
Standort
Die Kloster-Brauerei lag auf dem Gelände des heutigen "Klosterdrubbels" an
der Oststraße, hinter dem sich die St.-Agenes-Kirche befindet. In der ebenfalls
dort befindlichen alten Brauerei-Kneipe, dem heutigen "Bierkontor", findet man
unter der Decke das Oberteil eines alten Kupfersudkessels der Kloster-
Brauerei.
Ansonsten sind die Relikte der ehemaligen Kloster-Brauerei in Hamm heute
sehr rar geworden. Alte Bleiglasfenster finden sich beispielsweise noch in der
Gaststätte "Pinninghoff" an der Wilhelmstraße, in "Didis-Kaminklause" auf der
Alleestraße, im "Ritter-Stübchen" auf der Ritterstraße und im "Alt Hamm" auf
der Nordstraße. Im Zuge der Umbauarbeiten im Bahnhof Hamm vor einigen
Jahren konnte man den Kloster-Mönch in der Wartehalle sehen und zwar über
dem alten, jetzt geschlossenen Eingang zum Bahnhofsrestaurant. Diese
historische Werbung ist jedoch der Neugestaltung des Bahnhofsgebäudes
zum Opfer gefallen.
Geschichte
Seit 1735 war die Kloster-Brauerei in Hamm ansässig und bis 1971 im Besitz
der Familie Pröpsting. Das erste Mal wird urkundlich 1735 ein Bernhard
Caspar Pröpsting genannt.
Es lässt sich nicht abschließend feststellen, ob Pröpsting der eigentliche
Gründer der Brauerei war, oder ob diese aus einer schon wesentlich länger
bestehenden Braustätte des früher in der Nähe gelegenen
Franziskanerklosters entstanden ist. Seit der urkundlichen Erwähnung lässt
sich in den alten Unterlagen verfolgen, dass die Brauerei stets vom Vater auf
den Sohn in direkter Linie vererbt wurde - bis 1971.
Das Logo der Kloster-Brauerei enthielt den bekannten "Kloster-Mönch" mit
dem Hammer Stadtwappen und war so seit 1735 das Wahrzeichen der
Kloster-Brauerei an der Oststraße. Im zweiten Weltkrieg, genauer gesagt am
23. März und am 22. April 1944, wurde die Brauerei Isenbeck durch Luftangriffe
der Alliierten zu 85% zerstört.
In dieser Zeit half die Kloster-Brauerei der Brauerei Isenbeck und braute deren
Biere mit. Ende der sechziger Jahre unterhielt die Kloster-Brauerei zur
Bierauslieferung - der damaligen Zeit weit voraus - auch Elektro-LKWs, welche
nur geringe Lärm-Emissionen und keinen Feinstaubausstoß verursachten.
Der Stadt Hamm und ihren Menschen eng verbunden förderte die Kloster-
Brauerei die Arbeit der Lebenshilfe e.V. in Hamm. So überschrieb die Kloster-
Brauerei der Lebenshilfe e.V. in Hamm als Stiftung das Grundstück, auf dem
sich die heutige Dr.-Johannes-Kroker Wohnstätte befindet! Die Übernahme
der Kloster-Brauerei durch die Brauerei Isenbeck kam selbst für die vielen
Hammer Wirte überraschend, denn das Kloster-Bier war seit jeher ein Begriff,
so wie auch schon im frühen Mittelalter der Hammer "Keut" ein bekanntes
"Produkt" war.
Manchmal sieht man heute noch an Kneipen und Kiosken alte Werbungen mit
dem Kloster-Alt-Werbeemblem. Dies sind jedoch nur Relikte der damaligen
Kloster- und Isenbeck Brauereien.
Produktpalette
Das Kloster-Malz, das von der Kloster-Brauerei schon in den sechziger Jahren
eingeführt worden war, wurde auch nach der Übernahme der Kloster-Brauerei
durch die Brauerei Isenbeck 1971 weitergebraut. Jedoch wurde die Produktion
in den achtziger Jahren eingestellt.
Unter anderem hat die Kloster-Brauerei Pröpsting auch jahrelang die Altbier-
Marke "Kloster-Alt" hergestellt. Obwohl sich die Tradition der Altbierherstellung
vornehmlich im rheinischen Raum zwischen Düsseldorf und Krefeld
ausgebildet hat, war das Kloster-Altbier weit über die Grenzen der Stadt Hamm
hinaus bekannt und beliebt. Neben dem Altbier der Kloster-Brauerei wurde
zeitweise auch von der Brauerei Isenbeck das "Isenbeck-Alt" auf den Markt
gebracht, jedoch setzte sich das bereits etablierte Kloster-Alt durch. Kloster-Alt
wurde bis zum Ende des Brauerei-Standortes in Hamm im Jahre 1989
gebraut.
Schon lange vor der Übernahme der Brauerei Isenbeck durch die Warsteiner-
Brauerei, pflegten die Warsteiner-Brauerei und die Frankenheim-Brauerei eine
enge Partnerschaft.
Nachdem die Warsteiner-Brauerei die Brauerei Isenbeck übernahm, wurde
die Produktion von Kloster-Alt eingestellt.
Innerhalb der Hammer Gastronomie wurde das ehemalige Kloster-Alt
ausgetauscht und durch Frankenheim-Alt ersetzt.
De facto gibt es seit 1990 kein Kloster-Bier mehr.
Quelle: hammwiki.de